Was ist Pesso-Therapie?

Die Pesso-Therapie oder
Pesso-Boyden System Psychomotor (PBSP) ist als Einzeltherapie in der Gruppe von Albert Pesso und seiner Frau Diane Boyden-Pesso entwickelt worden und besonders wirksam, Defizite, Traumata und Konflikte aus der früheren persönlichen Geschichte des Einzelnen zu behandeln. Dies geschieht im Wesentlichen mit den Grundannahmen

  • dass alle Impulse und Gefühle von Natur aus, bewusst oder unbewusst, sich interaktiv ausdrücken wollen, im Körper gespeichert sind und infolge dessen über den Körperausdruck (Mimik, Gestik) zugänglich sind (psychomotorischer Ansatz)

  • dass neben dem persönlichen ein sogenanntes genetisches Gedächtnis existiert, das im Grunde weiß, wie die gesunde (adäquate, entwicklungsfördernde und befriedigende) Resonanz auf die Grundbedürfnisse nach Zufriedenheit, Bedeutung und Verbundenheit sein muss bei der Erfahrung von eigenem Platz und Schutz, der richtigen Nahrung und Unterstützung und von angemessenen Grenzen

  • dass Kinder oft aus Mitgefühl emotionale „Löcher” von Angehörigen stopfen, was sie bis ins Erwachsensein unbewusst gefangen hält und zur Selbstüberschätzung oder zum falschen Selbst verleitet, so dass erst diese Löcher in der Geschichte der Angehörigen und Vorfahren symbolisch „gestopft” werden müssen, bevor ein heilsames Gegenmittel angenommen werden kann

  • dass Menschen bei fehlender Resonanz Lebens- und Überlebensstrategien entwickeln, die den ursprünglichen Entwicklungsimpulsen entgegenstehen können und eine Not- oder Ersatzlösung mit mehr oder weniger Erfolg und Befriedigung bieten. Dies erfordert viel Energie und Kreativität, führt oft zu Überlastung, Härte gegen sich selbst und Andere, zu Verspannung und später Erschöpfung, Depression, uvm…

Die „Pesso-Therapie” bietet jedem Einzelnen die Möglichkeit, innerhalb einer unterstützenden Gruppe in feinfühlender und plastischer Zusammenarbeit mit dem Therapeuten bei den Konflikten, Wunden und „Löchern” von damals noch einmal behutsam anzusetzen und eine ganz neue, heilsame Lösung zu finden, so wie sie damals sich richtig angefühlt hätte. Hierzu werden in der Einzelarbeit -
„Struktur” genannt - Gruppenmitglieder, Gegenstände im Raum oder auch nur phantasierte Figuren in entsprechend vorformulierte und genau passende Rollen gewählt und in symbolischer Weise ausprobiert.

Ziel ist es, die Erinnerung an die blockierende alte Geschichte auf erlebbare und glaubhafte Weise mit den neuen Gedächtnisspuren von befriedigenden Ausgängen bzw. neuen Möglichkeiten zu überschreiben und so einen freieren Blick für die persönliche Realität und Perspektive zu bekommen. Dass dies funktioniert, ist mittlerweile von der Neurobiologie bzw. Gedächtnisforschung gut unterlegt. Desweiteren geht es um die Integration von Polaritäten wie aktiv-passiv, männlich-weiblich, kraftvoll-verletzlich, dominant-unterwürfig.

Um einen verlässlichen und nachvollziehbaren Bezugsrahmen für die Gruppe zu entwickeln und auch um die Kompetenz und den Zusammenhalt der Gruppe zu stärken, werden den "Strukturen" eine theoretische Einführung und oft auch
Pesso-Übungen vorausgeschickt. Die Übungen dienen zudem auf spielerische und strukturierte Weise der Selbsterfahrung und Selbstdiagnose.


Geschichte der Pesso-Therapie

Arbeit mit den Platzhaltern


Links

www.pbsp.com - Homepage von Albert Pesso, Darstellung der Pesso Therapie auf Englisch
www.pesso-therapie.de - Münchner Arbeitsgemeinschaft für Pesso Therapie, Darstellung der Pesso Therapie auf Deutsch

Weiterführende Artikel auf Deutsch
www.almuthroth.de
www.fischer-bartelmann.de